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Froschkönig trifft Zwerg

Hoher Freizeitwert beim Verein der Gartenfreunde am Bismarckturm

(Südkurier, von Aurelia Scherrer)

Wir wollten schon immer einen Garten. Einfach ein Stück Land haben, das wir selbst bewirtschaften können, um Obst und Gemüse anzubauen“, erzählt der Konstanzer Ulrich Riedle. Der Traum erfüllte sich 1994 für ihn und seine Frau Carmen. Ein Kleingarten wurde frei. „Damals mussten wir den Garten noch abkaufen. Heute wird das aber ganz anders gelöst“, berichtet Riedle. Der Verein der Gartenfreunde am Bismarckturm verfügt seit einigen Jahren über eine Wertermittlungskommission, die den Wert des vakanten Gartens und damit die Ablösesumme, die der Vorpächter erhält, ermittelt und letztlich den Garten an den Interessenten verpachtet.

Und das ist gut so, denn Ulrich Riedle, mittlerweile Vorsitzender des Vereins, erinnert sich noch mit Grausen an die Übernahme seines Gärtchens. „Er war total zugewachsen. Sogar eine alte Badewanne haben wir ausgegraben“, erzählt er. Derartige Missstände sind längst Vergangenheit, denn heute wird im Rahmen regelmäßiger Begehungen der Zustand jedes einzelnen Gartens eruiert und geprüft, ob die Vereinsstatuten eingehalten werden.

Hört sich ja sehr bürokratisch an. Ulrich Riedle lacht: „Das ist nicht schlimm. Die Statuten werden jedes Jahr bei der Hauptversammlung auf den Prüfstand gestellt. Jedes Mitglied wirkt mit – und wir haben jede Menge Spaß dabei.“ So besagt beispielsweise die Gartenordnung des Vereins, dass mindestens ein Drittel der Fläche als Nutzgarten dienen muss. Dies ist auch der Kern der Kleingartensiedlungen im Allgemeinen. „Es ist schließlich Sinn und Zweck, dass sozial Schwache gefördert werden, die sich nicht alles leisten können. Die Kleingärten sind preiswert und man kann viele Lebensmittel selber anbauen und spart damit enorm Geld“, so Riedle. Aber auch der Freizeitwert sei enorm. Gerade Familien mit kleinen Kindern genössen die Auszeit in der Natur. „Während die Eltern im Garten arbeiten, Unkraut jäten, ernten, spielen die Kinder auf der Wiese. Das ist richtig toll“, erzählt Ulrich Riedle begeistert. Eine solche Altersmischung sei für jeden Verein sehr wertvoll. Dass Kleingärtner vorzugsweise im Rentenalter seien, das sei Schnee von gestern. Mittlerweile wollen auch viele junge Menschen einen eigenen Garten. „Der Altersdurchschnitt in unserem Verein liegt etwa bei 45 Jahren“, konstatiert der Vorsitzende.

Für Carmen und Ulrich Riedle steht die gesunde Ernährung im Mittelpunkt. „Wir wollen biologische Gärten“, stellt Riedle fest. Spritzen ist also nicht angesagt. Als Dünger empfiehlt Ulrich Riedle Kuhmist. „Der ist besser als Pferdemist, aber gar nicht so leicht zu bekommen.“ Allerdings dürfe man nicht zu oft düngen. Auch hier empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle. „Wir machen beispielsweise alle zwei Jahre eine Bodenanalyse. Dann wissen wir genau, was fehlt“, stellt Ulrich Riedle fest.

Und was wächst am besten? „Bei uns gedeiht einfach alles. Wir haben super Böden“, so Riedle. Und dann zählt er auf: Kohlräble, Kohl, Broccoli, Radieschen, Paprika, alle Salate, Tomaten, Bohnen („hat jeder, sei es Stangen- oder Buschbohnen“) und vieles, vieles mehr. „Gemüse aus dem eigenen Garten schmeckt ganz anders; viel intensiver“, erläutert Ulrich Riedle und fügt an: „Wir essen das ganze Jahr Gemüse aus unserem Garten, schließlich gehören wir zu denen, die noch einkochen“, schmunzelt er. „Aber am Schönsten ist es, wenn wir direkt im Garten essen. Geerntet und schon auf dem Tisch: Frischer geht's nun wirklich nicht.“

Bleibt nur die harte Gartenarbeit. Aber da winkt Ulrich Riedle ab: „Das ist nicht wild. Die ersten zwei Jahre sind intensiv, bis man den Garten so gestaltet hat, wie man ihn haben möchte. Doch dann: Nur noch Vergnügen!“ Der Trick liege in der regelmäßigen Pflege. Jede Woche ein bisschen Unkraut jäten und bei Bedarf gießen. Der Aufwand halte sich in Grenzen. Tja, und die Kleingärtner genießen alle die Bewegung an der frischen Luft.

„Ein Tipp für alle, die sich für einen Kleingarten interessieren: Am besten man tritt sofort in einen Verein ein, so kommt man schneller zum eigenen Garten“, sagt Ulrich Riedle. Rasch lebe man sich in der Gemeinschaft ein und könne sich in die Kunst des Gärtnerns einführen lassen, denn die Vereine bieten regelmäßig Fachvorträge.

Doch damit nicht genug, denn auch die Gemeinschaft als solche wird bei den Kleingärtnern gepflegt. „Und das bedeutet: Man hilft sich gegenseitig, tauscht Stecklinge aus oder verschenkt überzählige Salate“, so Riedle, der zum Schluss nur sagt: „Es macht einfach nur Freude.“

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